27.5.2018
Wecker klingelt um 7:00 Uhr. Ich wache auf in einem Hotelzimmer in Bordeaux.
Ich stehe wiederwillig auf und gehe kacken und duschen. Dann packe ich meinen Rucksack komplett aus, breite alles auf dem Bett aus und versuche die Dinge erneut sinnvoll zu ordnen. Hier eine Liste aller Teile: Ausrüstung

8:15 Uhr verlasse ich das Zimmer.
Die nächste Tramm zum Gare fährt in 18 Minuten. Albern, da bin ich schneller zu Fuß. Am Bahnhof angekommen versichere ich mich, dass der Bus auch fährt und mich mitnehmen wird. Dann Frühstück in der Brasserie im Bahnhof. Saft, Kakao und Croissant. Also dafür dass nach meinen Wissen das Coissant eine urfranzösische Spezialität ist, war dieses hier  Scheiße. Da sind die von Schüren um Längen besser. Naja, gleich geht es mit dem Bus weiter. Ich liebe Busfahren. vielleicht kotze ich zur Erheiterung der anderen Fahrgäste einfach das Croissant wieder aus.

Während ich auf den Bus warte, denke ich über den gestrigen Tag nach. Das öffentliche Leben in Paris, und vermutlich in ganz Frankreich erscheint sehr dezentrlisiert. Zug ist Zug, Tram ist Tram. Dann gibt es noch Bus und Metro. Für alles braucht man einen separaten Fahrschein. Und obwohl scheinbar alles zur gleichen Gesellschaft gehört (SNFC), gibt es dazu verschiedenen Automaten und Schalter. Schaffner haben die offenbar nicht. Wozu auch, den Job erledigt das Drehkreuz. Das Personal wurde jedoch nicht eingespart sondern wird als herumlaufender Berater oder am Schalter eingesetzt. Also der Service ist gut und der Franzose an sich nett und hilfsbereit, auch wenn er in den meisten Fällen weder Deutsch noch Englisch spricht. Erstaunlich eingentlich. Die Schalter sind hier noch wichtig, da die Automaten keine Scheine annehmen. Bei teureren Tickets also und wenn man, wie ich, nicht mit einer Bezahlkarte umgehen kann. Bei der KVB ist das so: Ein Ticket für alle Einrichtungen. Das ist hier nicht so. Naja Egal, Tickets will hier eh keiner sehen. Außer im Thalys und im TGV hat niemand danach gefragt. Nicht einmal bei der gestrigen großen Umorganisation. Die Metro (U-Bahn) funktioniert mit einer Art Eintrittskarte. Für 1,60 EUR kaufe ich an einem Automaten ein Ticket. Damit kann ich dann eines der Drehkreuze passieren und Metrofahren soviel ich will. Gehe ich wieder raus, brauche ich ein neues Ticket. Mietfahrräder sind scheinbar hier deutlich mehr verbreitet als bei uns. Jedenfalls gibt es viele Stationen dazu. Kioske gibt es nicht. Das erledigen ebenfalls Automaten an jeder Ecke. Also noch eine Flasche Wasser und einen Keks aus dem Automaten und dann zur Bushaltstelle.

Der Bus fährt pünklich ab und bringt mich zu einem Bahnhof von dem aus kurz drauf der Zug nach Bayonne fährt. In Bayonne angekommen versuchte ich zwar noch nach Heroldscher Art eine scellere Alternative nach pdp zu bekommen. Wer aber schon mal da war oder googelt, weiß das es ähnlich wäre als wenn Jesus in der Wüste nach einem Taxi gerufen hätte.  Die Gebäude in der Altdtadt und um den bahnhof von Bayonne herum glichen der Luisenstr. 75a, nur nicht in einem ganz so guten Zustand. Offenbar sind die deutschen Panzer nicht bis hier hin gekommen. Was damals wohl Glück war ist der Fluch von heute.

Ich habe also 3h Aufenthalt die ich nutze, meine Notizen zu tippen und ein Thunfischbaguette zu essen. Dann zurück zum Bahnhof und in den Bus nach pdp. Alle hier sind Pilger. Ca. 40 Personen aus unterschiedlichen Ländern. Ich versuche Wortfetzen aufzugreifen und etwas über die Leute zu erfahren. Ich bin froh, ein Bett reserviert zu haben, denn es wird sicher voll in pdp - was jedoch nicht der Fall war wie sich später zeigte. Nun kann ich es kaum noch erwarten. Der Jakobsweg ist in greifbarer Nähe.

Es hat etwas von Ralley, wie der BUS die letzten knapp 100 km bis pdp über die Straßen donnert. Da ich eh machtlos bin entscheide ich mich, die Augen zu schließen und zu dösen. Kurz nach 16:00 Uhr sind wir in pdp. Erleichterung und leichter Nieselregen. Ich laufe zur Herberge und checke im fast leere Schlafsaal ein. Abendessen ist um 19:00 Uhr, Frühstück um 6:30 Uhr. Ich nutze die verbleibende Zeit für eine Dusche und Besichtigung der Altstadt. Sehr schön hier. Im Touristbüro bekomme ich meinen ersten Stempel. Jetzt kann es also losgehen. Ich besuche noch den Startpunkt und gehe dann zurück in die Herberge. Viele Leute sind unterwegs. Das Abendessen hat etwas von einer KJG Veranstaltung. Schön, habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Es wird gegessen was auf den Tisch kommt und es findet eine angeregte Unterhaltung auf englich statt. Ich versuche zu folgen und mich etwas zu beteiligen. Es ist ein Pärchen aus UK und eines aus Eire sowie eine Singelfrau aus Dänemark und ein Deutscher aus Ulm. Vorher habe ich noch einen Filmstar kennengelernt. Ein Deutschtürke mit kleinen Rollen in Deutschland und nach eigenen Angaben sehr bekannt in der Türkei. Derzeit aber wohl Jobcenterkunde. Ist vor 6 Jahren den Weg schon mal gegangen. Er glaubt er und ich wären das ideale Gespann für den morgigen Weg. Na klar. Ich halte ihn für einen Schwätzer. Vermulich hat er eine WE im EHP und vermietet die gerade unter...

Hier ein paar Karten für eine große Orientierung des Anreiseweges: