Tag 8 - 4.6.18
Logrono nach Najera

Ich habe nicht viel geschlafen. Viele Gedanken die mir durch den Kopf gehen. Es ist kurz nach sieben, als ich beschließe aufzustehen. Es tut nichts weh und ich fühle mich gut. Heute stehen 28 km an und es wird viel rauf und runter gehen. Außerdem ist ab Mittag Regen angesagt. Ich starte also in Logrono mit dem Ziel Najera. Mittag will ich machen in Ventosa.
Neben mir machen sich zwei Frauen zurecht und schiele ein bisschen rüber. Sie sind ungezwugen und es hat den Anschein als wäre es Familie. Sie sind sehr unterschiedlichen Alters aber beide hüpsch anzusehen. Es wird gekämmt, geföhnt und zurechtgerückt. Dann Hosen, Shirts und Schuhe.
Die ersten 6km gehen flott rum und ich erreichen den Stausee. Dort gehe ich pinkeln und schaue einen Moment den Schwänen zu. Rechts vom Weg ist ein Eichhörnchen emsig mit etwas beschäftigt und gerade vor mir ist ein Kaninchen mitten auf dem Weg und wartet bis ich herankomme, um dann ins Gebüsch zu verschwinden. Ich werde von zwei jungen Frauen von denen eine einen Kinderwagen schiebt überholt und prüfe mein eigenes Tempo. Ich stelle fest, dass ich normal unterwegs bin. Offenbar sind die Weiber recht flott dabei. Eine Weile später hole ich die weider ein. Sie stehen am See und machen Verrenkungen.
In Navarete besuche ich die Kirche St. Maria de la Asuncion. Toll. Alles aus Gold. Ich bleibe eine weile sitzen und bedanke mich bei dem gekreuzigten für den Ruf seines Jüngers Jakobus und das bisher erlebte. Außerdem bedanke ich mich für die Zeit des Durchhaltens und das nun vielleicht wieder alles gut wird, wenn Sandra und die Kinder zurück nach Haan kommen. Mit frischem Mut sattel ich den Rucksack wieder auf und gehe zügig weiter nach Ventosa. 2/3 des heutiges Weges sind schnell und einfach gewesen. Die Waden schmerzen ein wenig aber angemessen. Ich bin zuversichtlich, nach einer Mittagspause die restlichen 10 km gut hinter mich zu bringen. Dann werde ich mich mit 1-3 Bier belohnen.
So Pause vorbei um 14:30 Uhr. Habe alle Notizen hier verarbeitet und alles aufgegessen was ich mit hatte. Dazu habe ich einen frischen Orangesaft, einen Milchkaffee und zwei Wasser erworben. Also, weiter gehts. Die angesagten Gewitter für heute sind bisher ausgeblieben. Es ist zwar bewölkt, aber trocken. Gutes Wanderwetter. Mal sehen. Wenn der Weg nicht schwer ist, dann werde ich in gut zwei Stunden in Najera sein und mich erstmal einen Moment hinlegen. --- So geschah es auch. Nach einer eiskalten Dusche (unglaublich, aber die haben in einer Halle ca. 80 Betten stehen, und im Bad einen Warmwasserspeicher. Ist doch klar, dass spätestens nach zehn Duschen da nichts mehr drin ist. Ist hier übrigens gratis die Übernachtung. Muss man dann dazu sagen. Sie nehmen Spenden und ich habe 10,- gegeben, hätte es sonst vermutlich auch gekostet). Das Prinziep ist so nicht schlecht. Da Nichts verkauft wird, fällt auch keine Umsatzsteuer an. Für eine Halle in dieser Größe bekäme man vermutlch hier gerade mal 500 Oken Mieten p.m.. Die sind so locker am Tag drin....
Am Tante Emma Laden habe ich 3 Dosen San Miguel und eine Tüte Chips erstanden. Tagesbudget damit rund 22,-. Da ich mit Schreiben erstmal durch bin - in Word Pad - und das WIFI hier nicht geht - sind zu viele drin - werde ich nun erstmal die über 100 Fotos bearbeitend und aussortieren. Vielleicht kann ich dann später noch was hochladen.

Im Park von Logrono: