Carrion de los Condes nach Ledigos
Ich wache auf und bewege vorsichtig alle Glieder. Ich erinnere mich an den letzten Tag und bin überrascht, keine nennenswerten Schmerzen zu verspüren. Die Blasen links und rechts an den Fersen haben nun unter den alten Blasen neue gebildet. Das wird sicher noch Ärger geben. Ich packe, Waschraum, tapen, so das übliche eben und mache mich um 8:00 Uhr auf den Weg. Ich habe noch eine halben Liter Wasser, einen Saft, Schiken, Käse und eine halbes Baguette. Damit komme ich locker bis Mittag. Es ist trocken und kühl aber heiter.
Nach einem Blick in Guide bemerke ich, dass die erste Bar nach 17km kommen wird. Also kaufe ich an der Tanke am Ortsausgang noch schnell eine große Flasche Wasser und ein kleine Packung Prinzenrolle. Die esse ich auch sofort auf. Das Wasser trinke ich step by step. Der Weg zieht sich. Endlose Felder. Ich fange an zu rechnen, wie viele Ehren Weizen hier wohl stehen, wieviel Tonnen Korn das wohl gibt und wieviele Hühner damit ein Jahr lang versorgt werden können. Und so weiter. Am Ende habe ich einen Landwirtschaftsbetrieb mit Hühnern, Kühen und Schweinen, einen Schlachthof und eine Metzgerei....
Der weitere Weg war langweilig und ideenlos.
Auf halber Strecke an einem Rastplatz mache ich eine Pause.
Die Mittagspause im nächsten Ort schenke ich mir, weil es gerade einigemaßen gut läuft und das Anlaufen nach einer Pause immer sehr schmerzhaft ist. Ich kaufe im Vorbeigehen ein Magnum Mandel und mache weiter. Bis zum Tagesziel noch 6km, das heißt bei aktuellem Tempo knapp 2h. Das wird schon. Es ist sonnig und warm aber sehr windig.
In Ledigos angekommen gehe ich in die Herberge und checke ein für 10,-. Gemessen an gestern ist das hier ein Puff. Aber: es gibt einen kleinen Hof mir englischem Rasen in voller Sonne und windfrei, da umbaut. Außerdem eine Waschmaschine mit eingebautem Waschmittel. 4,-. Also mache ich mich nackig und ziehe nur die kleine schwarze Shorts an und alles andere in die Wäsche. Dann lege ich mich in die Sonne auf den Rasen. Als die WAMA fertig ist, hänge ich den Kram in die Sonne und fange an diesen Text zu schreiben. Heute war ich um 14:30 Uhr im übrigen mit der erste in dieser Herberge. Die Füße brennen zwar aber ich bin hier. Manchmal muß ich nachfühlen ob ich kalte Füße habe, wenn der Schmerz nach dem Hinlegen aufkeimt, Aber das fühlt sich nur so an, die Füße sind sehr warm.
Als die Sonne weg ist, sitze ich noch lange im Aufenthaltsraum und schreibe. Das WiFi funtioniert, aber ist sehr langsam. Herberge eben. Die Texte habe ich jetzt alle und auch die Bilder. Jetzt muß ich es nur noch zusammenstellen, Rechtschreibfehler berichtigen und die Seiten fertigstellen. Das wird heute wohl nichts mehr. Es ist schon 22:00 Uhr und ich stelle fest, dass die das WiFi gerade ausgeschaltet haben ebenso wie das Licht eben schon. Die wollen mich wohl zum Schlafen zwingen. Nene nicht mit mir, ich kann mich auch so noch beschäftigen. Schließlich habe ich neben dem Tagebuch noch andere Sachen in petto.


